Samstag, 22. März 2014

Kein guter Tag für den Bootsbau ...

Eigentlich wollte ich heute den Bug und den Heckspiegel an meiner Helling montieren und die Kiellegung vornehmen. Aber wie so oft hat sich der Tag komplett anders entwickelt.

Begonnen habe ich damit, Spant 1 bis 3 auf der Helling auszurichten. An den Aussparungen für den Kiel waren nur minimale Nacharbeiten nötig, um eine gerade Kiellinie zu erhalten. Also machte ich gute Fortschritte.

Dann habe ich Spant Nr. 4 auf der Helling montiert. Das ist der Spant, der den Vordersteven aufnimmt. Dabei ist mir aufgefallen, dass das Bugband (breasthook = das vordere Holzdreieck am Steven) nicht exakt im rechten Winkel verleimt ist. Das bedeutet, wenn ich die Decksprungleisten, an dem Dreieck ausrichte ist mein Boot am Bug links 1mm zu niedrig und rechts 1mm zu hoch.

Für die Korrektur standen folgenden Optionen zur Wahl:

  • Neuen Vordersteven bauen,
  • das Bugband vom Steven absägen und einen neuen im rechten Winkel anleimen
  • die Überstände abschleifen und den Fehlenden mm aufspachteln
Ich habe mich für die letzte Option entscheiden, da das Bauteil später nicht sichtbar ist, und das Bugband ohnehin dicker ist, als im Bauplan vorgesehen.

Mitten in meine Überlegungen platzte der Besuch meines Garagenvermieters. Ich habe mir erstmal nichts dabei gedacht, da immer mal wieder Leute vorbeischauen und sich mit mir über den Bootsbau unterhalten. Die meisten sind auch sehr freundlich und interessiert.

Mein Vermieter war mir da nicht so wohl gesonnen, und begann das Gespräch mit dem Hinweis, das es ein Problem gebe. Ich fragte ob ich jemanden belästigt hätte, aber ich erhielt lediglich die Antwort, dass die Garage ja eine Garage sei und keine Werkstatt.

Ich will mich jetzt gar nicht über den weiteren Gesprächsverlauf und diese Einstellung an sich äussern, am Ende ist es einfach so, dass jetzt Baustopp herrscht und ich mir in den nächsten Wochen eine neue Werft suchen muss.

Glücklicherweise, habe ich den Kiel noch nicht geleimt, so dass ich alle wieder für den Transport zerlegen kann, aber trotzdem dürfte das bei der aktuellen Mietsituation (und bei meinem Budget) eine längere Suche werden, so dass ich meinen Zeitplan komplett vergessen kann.

Mittwoch, 19. März 2014

Epoxy Applikator

Beim Versiegeln der Spanten bin ich momentan dabei verschiedene Werkzeuge auszuprobiren. Da die Spannten am Ende nicht sichtbar sein werden, kann ich hier noch ein wenig experimentieren.
als erstes muss ich sagen, dass ich teure Schaumstoffpinsel oder qualitativ hochwertige Pinsel nicht genutzt habe.

Es ist vielleicht nicht die nachhaltigste Variante, aber das Säubern der Pinsel nach dem auftragen geht mir auf den Wecker und verbraucht ebenfalls eine Menge Wasser/Essig/Lösungsmittel ...

Also habe ich verschiedene Einwegvarianten ausprobiert.

Als erstes habe ich die West System Einwegpinsel getestet. Die Borsten sind schön fest und es läßt sich ein relativ gleichmäßiger Auftrag erzielen. Nur leider sind die Pinsel relativ klein, so dass man für größere Flächen eine gefühlte Ewigkeit braucht.

Als nächstes habe ich billige Pinsel aus einem Sortiment vom Wühltisch ausprobiert. Damit schafft man zwar Fläche, aber das Ergebnis ist nicht sonderlich überzeugend. Luftblasen, ungleichmäßiger Auftrag und immer wieder Borsten im Epoxy, welche der Pinsel verloren hat.
Borsten und Luftblasen im Epoxy beim Auftrag mit dem Baumarktpinsel
Dann habe ich mich daran erinnert, dass ich noch jede Menge Reste von der Rohrisolierung habe, mit der normalerweise die Trinkwasserleitungen isoliert werden. Davon habe ich mir ein kurzes Stück auf die schnelle abgerissen und auf ein Reststück Sperrholz gesteckt. Fertig war der "Epoxy-Applikator".


Ok, ich würde jetzt keine teure Isolierung dafür kaufen, aber wenn sich irgendwo ein festes Stück Schaumstoffrest findet, kann ich das nur empfehlen.

Das Ergebnis ist ebenmäßig und ohne Macken...




Für den Auftrag an den Stellen, die am Ende sichtbar bleiben, plane ich aber trotzdem, das Harz vorzuwärmen und einen langsamen Härter einzusetzen, damit das Harz besser fließt.





Sonntag, 16. März 2014

Helling, Kiel und Versiegelung

Es ist mal wieder an der Zeit für ein kurzes Update. Leider sind die Arbeitsschritte im Moment nicht so spannend, daher gibt es diesmal wieder keine Fotos. Außerdem hat mich eine Zahn-OP mal wieder in meinem Zeitplan zurückgeworfen ...

Zunächst einmal habe ich die Helling weitestgehend fertiggestellt, aber momentan habe ich Sie noch nicht ausgerichtet. Im Moment bin ich mit noch nicht sicher, wie ich mit der Platzsituation umgehen soll. Die Malahini ist ca. 2.01 m breit und meine Garage/Werft ist nur knapp 2.80. D.h. entweder ich baue die Helling mittig auf, was bedeutet dass ich dann an den Seiten nur 40cm Platz zum Arbeiten habe. Außerdem muß ich dann wirklich alles, alles, alles aus der Garage räumen.

Alternativ baue ich die Helling auf Rollen, was aber das genaue Ausrichten schwieriger macht, das mein Garagenboden nicht sehr eben ist. Außerdem braucht die Helling dann noch weiter Versteifungen.

Die dritte Alternative ist, dass ich mir eine neue Werft suche, die etwas mehr Platz bietet. Da muß ich mal schauen, ob sich etwas für günstiges Geld findet.

Solange ich die Helling noch nicht aufgebaut habe, habe ich mich mit einer Restarbeit aus dem letzten Monat beschäftigt, Ich habe die Spanten mit Epoxidharz versiegelt, da es sich in der Waagerechten mit dem Harz deutlich angenehmer arbeiten lässt als in einem fertig gebauten Boot.

Außerdem Habe ich den Kiel aus 1" Mahagoni und 3/8" Sperrholz laminiert. Das Sperrholz gibt zusätzliche Festigkeit und soll ein Bersten des Mahagoni Holzes verhindern.

In der nächsten Woche geht es an die Montage auf der Helling, d.h. dann muß ich mich für eine der Alternativen entschieden haben.

Dienstag, 11. März 2014

Häufig gestellte Fragen an den Bootsbauer

Da es momentan nicht so viel zu berichten gibt (schönes Wetter, Garten und somit wenig Zeit fürs Boot), habe ich mal eine Liste der häufigsten Fragen zusammengestellt, die mir gestellt wurden,
wenn ich erzählt habe, dass ich ein Boot bauen möchte. Es sind natürlich nur meine persönlichen Antworten, aber vielleicht ist es ja für den einen oder anderen, der sich fragt, ob er ein Boot bauen kann/soll/will, interessant.

1. Kannst Du das denn?

Um es kurz zu machen, ich weiß es nicht. Ich bin handwerklich sicher nicht völlig unbegabt, aber auch nicht gerade ein Überflieger. Irgendwo im Durchschnitt der Altbau- und Gartenbesitzer würde ich meine Fähigkeiten ansiedeln.

Ich "bastele" zwar gern mit Holz, aber mir ist auch bewusst, dass das hier noch einmal eine andere Dimension ist.

Vom Bootsbau habe ich gar keine Ahnung, ich habe mir halt im Internet (und mittlerweile in dem Glen-L Buch) jeweils genug angelesen um einen groben Plan vom Gesamtablauf und einen
etwas detaillierteren Plan von den nächsten Schritten zu haben.

Woher soll ich also wissen ob ich das kann, wenn ich es nicht ausprobiere? Bis jetzt kann ich nur sagen, dass ich riesigen Spass an der Sache habe. Was ich bis jetzt gemacht habe, hat vielleicht nicht die gleiche Präzision, wie die Arbeit der vielen anderen Selbstbauer, deren Fotos/Blogs ich im Netz angesehen habe, aber ich habe immer noch das Gefühl, dass es am Ende ein Boot werden könnte.

Und wenn es nicht klappt, dann habe ich zwar ein paar Euro verloren, aber dafür eine schöne Geschichte gewonnen, die ich bei Gelegenheit erzählen kann ...

2. Das ist ja toll, wohin segelst Du denn dann?

Also, ich segel gar nicht (ist ja ein Motorboot). Aber was die Frage ausdrückt ist eine Beobachtung, die ich gemacht habe. Der Bau eines Bootes wird stark romantisiert. Die Vorstellung des Bootsbauers der mit Hobel und Handsäge Millimeter um Millimeter aus dem Holz schält und dabei mit sich und der Welt zufrieden ist, gefällt den meisten Menschen.

Leider ist die Realität etwas anders. Mahagonisplitter im Finger oder das Verarbeiten von Epoxidharz mit Maske und Handschuhen hat wenig romantisches. Und wenn ich dass Brett mit Elektrohobel und Powerfeile schneller in Form bekomme, finde ich das überaus legitim.

Ziel ist es, Spaß an der Arbeit zu haben und auch am Ende ein Boot zu haben. Und wenn ich das einfacher erreiche durch ein paar Hilfsmittel, dann finde ich das für mich super.

3. Woher nimmst Du die Zeit?

Eine durchaus berechtigte Frage, denn schließlich fällt es nicht immer leicht, nach einem langen Arbeitstag noch in die Werft zu gehen und am Boot zu bauen. Aber auf der anderen Seite habe ich ja durchaus Zeit, wenn das Boot ein halbes Jahr später fertig wird, dann ist das halt so.

Außerdem würde ich wahrscheinlich einen guten Teil der Zeit mit Fernsehen verbringen, auch nicht gerade super sinnvoll, oder?

Ich denke es ist eben eine Mischung aus sich die Zeit nehmen, sich die Zeit lassen und ein wenig Disziplin beim Planen der Zeit.

4. Hast Du denn das nötige Werkzeug / einen Platz an dem Du baust?

Ja, da meiste habe ich glücklicherweise. Aber so viel braucht man auch nicht. Ok, die Bandsäge ist schon echt super, aber wenn ich nicht schon länger mit einer solchen geliebäugelt hätte, hätte es wahrscheinlich auch eine Stichsäge getan.
Diese Säge und der Bandschleifer sind eigentlich die wichtigsten evtl. nicht ganz haushaltsüblichen Werkzeuge, die man braucht. Einen Überblick gebe ich auch auf meiner Linkseite.

5. Ist das ein Bausatz / CNC Pläne?

Nein, ist es nicht. Und ich bin geneigt zu sagen, "das ist auch gut so". Durch den Prozess, einen in Scheiben geschnittenen Baum zu kaufen, Bretter zu hobeln, sie zu sägen und zu verarbeiten ist eine ganz andere Bindung zu diesem Projekt, als wenn ich einen fertigen Bausatz gekauft hätte (Falls es so etwas überhaupt gibt).

Bezüglich der CNC Pläne habe ich kurz überlegt, die Maße von den Plänen abzunehmen und in eine CAD Zeichnung zu überführen, vornehmlich, weil sich die Arbeit mit Kohlepapier und Bleistift ein wenig archaisch und ungenau anfühlt. Mittlerweile bin ich froh, dass ich mich dagegen entschieden habe, denn die Ungenauigkeiten und Korrekturen, die ich vornehmen muss, sind es am Ende auch, die dieses Boot zu meinem persönlichen Boot werden lassen.

6. Woher bekommst Du denn das Holz?

Glücklicherweise gibt es bei uns relativ viele Holzhändler und auch Anbieter von Bootsbauhölzern. Holzkauf ist für einen Laien wie mich auch ein Großteil Vertrauenssache. Ich habe bis jetzt das Gefühl, dass das von mir gekaufte Holz eine gute Qualität hat.
Für mich habe ich mitgenommen, das ich zumindest beim Kauf von Massivholz immer einen Händler vor Ort suchen würde und nicht über das Internet bestellen.

7. Wie biegst Du denn das Holz?

Das ist in der Tat eine relativ häufig gestellte Frage, mit der ich mich eigentlich gar nicht beschäftigt habe. Glen-L empfiehlt zum biegen, die Holzleisten mit einem Handtuch zu umwickeln welches mit heißem Wasser getränkt werden. Weitergehende Maßnamen sind angeblich nicht nötig. Andererseits habe ich mich (auch weil ich so häufig danach gefragt wurde) noch einmal mit der Materie beschäftigt
und dabei erfahren, dass gerade das von mir eingesetzte Sapeli sich sehr schlecht biegen lässt.

Also habe ich beschlossen, das ganze mit Hilfe eines Dampfkastens (Steambox) zu versuchen, der das Holz mittels heißem Dampf biegsam macht. Ich werde in den nächsten Tagen vom Bau des Dampfkastens berichten.

Freitag, 7. März 2014

Beginn des Baus der Helling

In dieser Woche habe ich die notwendigen Einkerbungen in den Spanten für den Kiel und die Stringer am Decksprung und an der Kimm vorgenommen. Da die Stringer etwas dicker sind als die in den Zeichnungen angegebenen minimalen Dicken war hier auch etwas Anpassungsarbeit nötig.

Eine erste Qualitätskontrolle habe ich auch schon vorgenommen. Da die Spanten in gleichbleibendem Abstand montiert werden und die Höhe des Kiels am Bodenbrett sich gleichbleibend verändert, bin ich guter Dinge, das ich den Kiel tatsächlich in einer geraden Flucht montieren kann.

Für die Montage habe ich heut mit dem Bau der Helling begonnen.


Da ich über 1.90m groß bin habe ich die Füße der Helling ca. 10cm höher gebaut als im Plan angegeben. Nächste Woche habe ich geplant, die Helling fertig zu stellen.

Sonntag, 2. März 2014

Fotos

Wie versprochen, habe ich heute mal wieder ein paar Fotos geschossen. Dazu habe ich dieSpanten mal ungefähr so aufgestellt, wie sie im Boot verbaut werden.
So ungefähr wird die Form des fertigen Bootes aussehen. Sicher nix für die Tiefsee. Aber es könnte ein sportlicher klassischer Runabout werden. 

Aus dieser Perspektive wirkt es ganz schönlang und schmal, aber ich finde man erkennt schon die Kontur des fertigen Bootes


An den dunkleren Stellen habe ich das Holz schon
mit überschüssigem Epoxy gestrichen




Das Boot so in voller Größe erahnen zu können, entschädigt ein wenig für den Frust, den der Fortschritt am Heckspiegel mir gestern verursacht hat ...

Samstag, 1. März 2014

Heckspiegel und Vordersteven

So, der Februar ist vorbei und eigentlich wollte ich ja mit den Spanten und den konstruktiven Sperrholzteilen fertig sein.

Fast habe ich den Zeitplan auch geschafft. Eigentlich hatte ich gedacht, heute fertig zu werden, aber leider hat das nicht ganz geklappt (Fußball-Derby!).

Der Heckspiegel ist nicht so ganz einfach herzustellen, da er schräg montiert wird, muss er auch in einem Winkel geschnitten werden. Gar nicht so einfach, da die Pläne nur die äußere Kontur beschreiben und man auch die Seiten nach Gefühl ein wenig schräg schneiden muss. Da ist das Handling des zwei Meter langen Brettes an einer schräg gestellten Bandsäge in meiner eigentlich zu kleinen Garage schon eine Herausforderung.

Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis aber ganz zufrieden. Im Moment ist der Spiegel hier und da noch etwas etwas größer, aber das werde ich dann beim Einbau nacharbeiten, wenn ich erkennen kann wie die Linien des Bootes laufen. Leider konnte ich die Arbeiten nicht ganz abschließen, da kurz vor der Fertigstellung das Schleifband der Powerfeile gerissen ist und ich keinen Ersatz mehr hatte.

Dafür hat sich ein zweites Problem, welches ich vermeintlich hatte, über Nacht aufgelöst. Am Vordersteven wird ein schräg geschnittenes Holzdreieck angebracht (der chine block), an dem die Kimmstringer (chines) angebracht werden. Den Sitz des Dreiecks am Vordersteven hatte ich ebenfalls von den Plänen auf das Holz übertragen. Bei der Montage des Dreiecks merkte ich aber, das es viel weiter hinten am Stamm endet als angezeichnet. Trotz mehrfacher Kontrolle konnte ich den Fehler nicht finden. Ich hatte schon beschlossen, notfalls noch einmal eine dünne Leiste anzukleben, bis mir die Lösung des Problems heute morgen im Halbschlaf einfiel. Das Problem ergibt sich daraus, das der Vordersteven dicker ist als in den Plänen vorgesehen (aus 2x21mm laminiert statt 2x19mm) das erklärt den vermeintlich weiter hinten sitzenden Block und ist somit kein Problem.

In Kürze sollte ich also mein Februarziel erreicht haben. Und versprochen, Montag gibt es auch mal wieder Fotos.

Montag, 24. Februar 2014

Zeitplan mal wieder in Gefahr

Nachdem ich länger nichts mehr geschrieben habe, hier mal ein Update zum aktuellen Fortschritt.

Ein Schnupfen und ein kurzer Ausflug an die Nordsee haben meinen Zeitplan mal wieder etwas durcheinander gewirbelt. Zur Erinnerung: Im Februar wollte ich die Spanten und die konstruktiven Teile (Stem, Sheer Clamp, Chine Blocking) fertigstellen.

Die Spanten 1-3 habe ich auch soweit verklebt. Spant Nr. 4 (Der vorderste Spant) wird aus zwei Hälften zusammengesetzt, zwischen die der Vordersteven (Stem oder Stamm) eingesetzt wird. Dies scheint auch eine spezieller Fall zu werden, denn bei den anderen Spanten passten die im Plan angegebenen Maße und die von den Papiermustern übernommenen Maße sehr gut überein. Nur bei diesem Spant habe ich eine Differenz von ca. 2mm. Ich hoffe mal, dass ich mit meinem Ansatz, das zu Vermitteln am Ende gut fahre, denke aber, dass diese Differenz nach dem Glätten der Stringer und Spanten nicht mehr relevant sein wird. Schlimmstenfalls muß ich diesen Spant neu machen. (Genügend Holz müsste ich erfreulicherweise noch haben)

Eine Hälfte von Spant Nr. 4

Um eine möglichst genau Symmetrie der beiden Hälften zu erreichen, habe ich jeweils eine Hälfte mit den gleichen Fixierungen auf meinem Arbeitstisch hergestellt. Dadurch habe ich zwei identische Hälften erzeugt.

Der Vordersteven ist auch zugeschnitten, verklebt und verschraubt. Die Anbauteile (Chine Blocking, Sheer Clamp) sind grob ausgeschnitten und warten aufs Verkleben und den letzten Schliff.
Der Vordersteven ist verklebt und verschraubt
Auf dem Bild erkennt man, das der Vordersteven am Bug eine kleine Nase hat (die konvexe Krümmung geht oben recht im Bild noch einmal in eine konkave über). Dies ist zwar gemäß den Plänen, aber ich bin noch nicht sicher, ob ich diese Nase am Ende nicht doch noch entferne. Einerseits gibt das dem Boot noch einmal ein wenig eine Form, die man normalerweise nur mit dem Cold Molding hinbekommt, aber andererseits kann ich mir vorstellen, das diese Nase ein wenig verloren aussieht. Mal schauen, wie das mit Beplankung aussieht und welche Spannungen im Sperrholz auftreten.

Für Protokoll: Bis jetzt habe ich ca. 25 Arbeitstunden investiert.

Freitag, 7. Februar 2014

Erste Spanten geklebt

Mittlerweile ist das Sperrholz für die Laschen an den Spanten angekommen. Die Platte ist vollkomen überdimensioniert für das Lamellieren des Kiels und die Laschen, aber es wird sich im Laufe des Bauens sicher noch Verwendung dafür finden.

Zunächst habe ich den Papierplan für den ersten Rahmen auf den Montagetisch übertragen. Dann habe ich die übertragenen Maße noch einmal anhand des Planes kontrolliert. Nachdem ich mit den Maßen zufrieden war, und auch die Symmetrie stimmte, habe ich die Spantenteile auf dem Montagetisch mit Hilfe von Sperrholzresten fixiert

Der Rahmen auf dem Tisch fixiert (Ja, es herrscht Chaos auf dem Tisch, aber es ist schließlich ein Arbeitsbild)

Dann habe ich die zugeschnittenen Sperrholzlaschen aufgelegt und vorgebohrt (Im Bild nur 4 Löcher, da mir, dann das Holz verrutscht ist. Zum Vorbohren hab ich einen 2mm Holzbohrer für die 2,7 mm starken Nägel genommen. Das war bei Verwendung von Mahagoniholz genau die passende Größe.


Danach habe alles wieder hoch genommen und eine Folie untergelegt, um das Epoxidharz auftragen zu können. Das war eine Aufgabe, vor der ich gehörig Respekt hatte, schließlich habe ich noch nie mit Epoxy gearbeitet. Mit Atemschutzmaske, Nitrilhandschuhen und Schutzbrille bewaffnet, habe ich mich an die Arbeit gemacht.


Die Verarbeitung war jedoch deutlich einfacher als befürchtet. Durch die Dosierpumpen war es ganz einfach die korrekte Mischung herzustellen. Mit einem Holzspatel habe ich das Ganze gut verrührt und dann zunächst beidseitig mit dem Pinsel auf die zu verklebenden Stellen aufgetragen. Im Anschluß habe ich das restliche Epoxy mit Mikrofasern angedickt bis es eine Konsistenz zwischen Mayonnaise und Erdnußbutter entstand. Diese Masse habe ich dann mit dem Spatel gleichmäßig einseitig aufgetragen und dann das Ganze verklebt.


Leider habe ich vergessen Fotos vom Ergebnis zu machen, aber das wird bald nachgereicht...

Sonntag, 2. Februar 2014

Fotos von den Spanten

Wie angekündigt, poste ich heute noch einmal ein paar Fotos von den zugesägten Spanten.

Auf dem ersten Bild erkennt man (zumindest mit dem Auge des stolzen Hobbybootbauers) schon ganz gut den Rumpf eines schnittige Motorbootes.

Hier ist ganz gut zu erkennen, wie die V-Form des Bootes in Richtung Bug immer ausgeprägter wird.


In die Kerbe am vordersten Spant wird der Vordersteven (Stamm) eingepasst. An den Stellen wo die Seitenteile an die Bodenteile gelegt sind, werden sie mit 10mm starken Sperrholzlaschen von beiden Seiten verbunden. Ich hoffe, dass ich das Sperrholz bald abholen kann ...

Samstag, 1. Februar 2014

Neuer Zeitplan für den Holzbootbau

Vorab ein paar kurze Infos zum aktuellen Stand des Baufortschritts. Das Massivholz für die Spanten ist weitestgehend zugeschnitten. Im Moment warte ich auf das Sperrholz für die Laschen, mit denen die Unterteile der Spanten mit den Seitenteilen verbunden werden. Eigentlich hätte das Holz und auch das Sperrholz für den Heckspiegel und diverse andere konstruktive Teile diese Woche geliefert werden sollen. Hoffentlich klappt das jetzt bald.

Fotos von den zugeschnittenen Spanten folgen bald.

Auf jeden Fall merke ich, dass ich nicht so viel Zeit investieren kann, wie ich mir das wünsche. Der ursprüngliche Zeithorizont war eine Bauzeit von 2 Jahren. Dabei bin ich von einem großzügig geschätzten Aufwand von ca. 1800 Stunden ausgegangen. Um das in zwei Jahren zu leisten, müsste ich ca. 18 Stunden pro Woche am Boot arbeiten, was ich bei weitem nicht schaffe (Im Moment bin ich froh, wenn ich 5 Stunden pro Woche schaffe ...)

Dennoch habe ich eigentlich ein ganz gutes Gefühl, was den Fortschritt angeht. Um zumindest für die nächsten anstehenden Arbeitsschritte ein Zeitgefühl zu entwickeln, habe ich mir folgenden groben Zeitplan gesetzt:


  • Februar: Komplettieren der Spanten, Zusägen der konstruktiven Sperrholzteile (Stamm, etc.), Versiegeln mit Epoxy
  • März: Bau der Helling, Anbringen der Decksprungleiste und des Kimmstringers
  • April: Hobeln und Glätten des Rumpfgerüstes
  • Mai: Vorbereiten der Sperrholzplatten für die Hülle (Verlängern, Beizen)
  • Juni: Montage der Hülle
  • Juli: Aufbringen der Fiberglashülle
  • August: Lackieren des Rumpfes
  • September: Umdrehen der Bootshülle
Ich hoffe, dass ich in den nächsten Wochen ein Zeitgefühl dafür entwickel, wie realistisch dieser Zeitplan ist.

Samstag, 25. Januar 2014

Inspirationen von der Boot 2014

Zur Zeit gibt es wenig neues, leider finde ich nicht so viel Zeit wie geplant für das Zusägen der Spanten. Aber am Ende soll es ja ein Spaßprojekt bleiben und nicht in Streß ausarten (ich glaube, dass dies eines der wichtigsten Dinge bei so einem Projekt ist).

Wenn ich aber dazu komme, an den Spanten zu arbeiten, geht es ganz gut voran. Ich denke, ich muß ca 2 Stunden pro Spant für das Übertragen vom Papier und das anschließende Zusägen/Schleifen planen.

Davon habe ich bis jetzt ca. 4 Stunden geschafft, also noch einiges zu tun ...

Den heutigen Tag habe ich auf der Boot in Düsseldorf gebracht. Unter den vielen tollen Dingen, die es zu entdecken gab habe ich eine Idee gesehen, die ich besonders witzig fand:



Steuerbordseitig war eine Halterung für die Sektgläser in die Bordwand eingelassen und Backbordseitig der zugehörige Flaschenhalter.

Mal schauen, ob ich das bei meinem kleinen Mahagoni Boot auch noch unterbringen kann.

Dienstag, 21. Januar 2014

Tipps zum Zuschneiden der Frames (Spanten)

Während ich gerade die ersten Spanten zuschneide, möchte ich schon mal ein paar erste Tipps an potentielle Nachbauer weitergeben.

Um die Zeichnung möglichst exakt auf das Holz übertragen, wende ich zwei Tricks an. Zum einen verlängere ich die geraden Striche des Plans bis an den Rand. Dadurch kann ich die Linie exakt am Brettrand oder den aufgezeichneten Hilfslinien ausrichten.

An den Linien, an denen das nicht ohne weiteres möglich ist (z.B. an der Symetrieachse, bzw. Kiellinie), prickel ich kleine Löcher in den Plan, durch die ich die Linie auf dem Plan deckungsgleich zu den Hilfslinie auf dem Holz ausrichten kann.

Der Plan mit verlängerten Linien und "Gucklöchern"
Wenn alles ausgerichtet ist, fixiere ich den Plan mit kleinen Nadeln. Diese sind etwas weich und dünn, aber es reicht zum kurzen fixieren.

Beim Anzeichnen verwende ich auch an den gekrümmten Linien ein Lineal. Ich habe leider kein passendes Kurvenlineal, die Krümmung lässt sich aber auch durch Neigen des Bleistifts an der Linealkante gut nachfahren. Auf jeden Fall gibt das Lineal Grobmotorikern, wie ich es bin, guten zusätzlichen Halt 
Krumme Linien mit dem Lineal ...

Beim Schneiden der Bretter, schneide ich mir mit der Zugabe von einigen Zentimetern ein hinreichend großes Brett aus meinen 5 Meter langen Brettern. Mit Stichsäge / Handkreissäge entsteht damit zunächst ein Brett, das ich einfacher an der Bandsäge handhaben kann. Den etwas höheren Verschnitt nehme ich dabei in Kauf.

Im Anschluss übertrage ich die Maße vom 1:1 Plan auf  das Holz (Nach der schon beschriebenen alt hergebrachten Kohlepapier Methode).

Dann schneide ich das entsprechende Bauteil mit der Zugabe von 1-3 Millimetern an der Bandsäge zu. 
Zuschnitt mit Zugabe von einigen Millimetern. Man erkennt, dass das hellere Splintholz (oben links im Bild) nicht verwendet wird.

Diese überschüssige Zugabe entferne ich dann Mittels Bandschleifer.
Dort erfolgt die Materialabnahme deutlich langsamer und so kann auch ich zu einem einigermaßen präzisen Ergebnissen kommen.

Der Rahmen nach der Bearbeitung am Bandschleifer



Sonntag, 19. Januar 2014

Glatte Sache

Da habe ich also mal wieder etwas aus dem Sachkundeunterricht der Grundschule mitgenommen. Das Prinzip des guten alten Herbariums lässt sich auch wunderbar auf widerspenstige Bootsbaupläne anwenden.

Zwei Nächte unter einigen Mahgonibrettern und schon ist der Plan glatt wie ein Spiegel. Angewandtes Schulwissen, wie es besser nicht sein könnte.

Damit ließ sich der Plan dann auch zügig auf das zu sägende Holz übertragen. Am Ende passten die Maße der Spantunterseite dann auch ganz gut zu den im Plan angegebenen Maßen.

Anschießend habe ich meine Bandsäge noch einmal kurz ausprobiert und bin begeistert. Sowohl von der Säge, als auch vom Arbeiten mit Mahagoni. Kein Splittern, nicht zu hartes Holz und relativ kontrollierte Schnitte.
Der Erste Teil der Spanten nach dem groben Zuschnitt.
Das exakte Schleifen des Spants wollte ich den Nachbarn an einem Sonntag dann doch nicht zumuten... Also dient mein Spant heute Nacht dazu, den nächsten Plan zu glätten.

Freitag, 17. Januar 2014

Teilerfolg

Heute habe ich meine (immer noch viel zu kleine) Werft/Garage weitestgehend leer geräumt um Platz zu schaffen. In einer Ecke habe ich mir einen provisorischen Arbeits-/Montagetisch eingerichtet um die Spanten zu bauen.



Das aufgemalte Kreuz kennzeichnet die Fußbodenhöhe und die Mitte der Spanten. Dies sind die Fixpunkte, an denen alle Spanten ausgerichtet werden.

An diesem Kreuz werden die Pläne für die Spanten ausgerichtet, damit die entsprechenden Linien auf das Holz übertragen werden können. Der Plan ist, die Linien einmal direkt auf das zu sägende Holz zu übertragen und noch einmal die Linien des gesamten Spants auf den  Montagetisch zu bringen. Dann kann ich die ausgesägten Teile anhand der Zeichnung auf dem Tisch ausrichten.

Da der Plan nur einen halben Spant umfasst (die andere Hälfte muß ich spiegeln), habe ich zwei Bögen Kohlepapier unter den Plan gelegt. Das untere Papier soll den Plan auf den Montagetisch übertragen, das obere Papier ist umgekehrt aufgelegt, um den Plan auf die Rückseite des Plans zu übertragen.

Der Plan ausgerichtet auf zwei Lagen Kohlepapier
Anschließend wird der Plan umgekehrt auf den Tisch gelegt und die Spiegelseite auf das Holz übertragen.

Umgeklappt sieht man die durchgepausten Linien auf die Rückseite des Plans

Meine Vorgehen hat leider nur zum Teil funktioniert. Das Übertragen auf die Rückseite hat sehr gut funktioniert. Aber die Linien auf dem Montagetisch sind relativ dünn. Außerdem gibt des durch die Knickfalten Verschiebungen, so dass das Bild auf dem Montagetisch etwas verzerrt ist. Hier muß ich mir etwas neues überlegen ...

Mein Zeitplan (ca. 2000 geschätzte Stunden in 2 Jahren) ist jetzt sch hoffnungslos hinüber. Ich hatte sehr gehofft, heute wenigsten einen Spant zugeschnitten zu bekommen.

Donnerstag, 16. Januar 2014

Shopping

Heute habe ich das erste Holz fürs Boot gekauft. Wie das immer so ist, habe ich mir natürlich vorgenommen viele Fotos zu schießen, was ich natürlich prompt vergessen habe.

Irgendwie hat es etwas schönes, das ein solcher Holzkauf nicht mit genormten Maßen abläuft. Jedes Brett wird einzeln abgemessen, da breit und Länge schwanken, je nachdem wie der Baum gewachsen ist.

Zwar war das Holz schon besäumt (rechteckig geschnitten, Splintholz und Borke entfernt), aber ansonsten ein roher in Scheiben geschnittener (halber) Baum.

Anschließend bin ich mit meinen 8 Brettern, die ca. 5m lang und 20-55 cm breit sind, zu einer freundlichen Tischlerei in der Nähe gefahren. Leider sind die längsten Bretter nur 5,25 m obwohl der Bauplan für einige Längsstringer 5,50 m verlangt. Wahrscheinlich werde ich da wohl schäften und verlängern müssen.

In der Tischlerei habe ich mir die Bretter hobeln lassen und auch schon erste Leisten und Bretter auf Maß schneiden lassen, da ich keine Tischkreissäge habe. Das Ergebnis habe ich dann auch mit dem Handy festgehalten:

ca 100 Quadratfuß feinstes (und zertifiziertes) Mahagonie

Durch das Hobeln ist das Holz schon deutlich näher an "Werkstück" als an "Baum". Schauen wir mal, was ich daraus machen werde...



Freitag, 10. Januar 2014

Namenswahl

Fast hätte ich es vergessen, jetzt wo es also tatsächlich konkret wird, muß ich noch ein dringendes Problem lösen...

Der Name!

Ich glaube, dass ein Projekt, in das ich viel Herzblut stecken werde auch einen Namen braucht.

Wer also einen guten Namen hat, ist herzlich eingeladen, hier einen Kommentar zu hinterlassen ...


Mittwoch, 8. Januar 2014

Bau der Spanten

Als erstes möchte ich die Spanten (engl. Frames) erstellen. Die Spanten sind quasi die "Rippen" des Bootes, d.h. sie laufen im Innern des Boot quer zur Fahrtrichtung. Sie geben die Rumpfform des Bootes weitestgehend vor, da die Längsleisten die die Spanten verbinden an die Spanten angebracht werden und sich dabei der Form der Spanten anpassen.

Die Malahini besteht aus 5 Spanten, die von 0 (Der Spant am Heckspiegel) bis 4 (der erste Spant unmittelbar hinter dem Bug) durchnummeriert sind. Die Spanten sind in einem Abstand von ca. 95 cm voneinander. D.h. 5 Spanten = 4 Zwischenräume im Abstand von je 95 cm = 3,80m der fehlende Meter auf die gesamte Bootslänge von 4,80m wird durch den Bug gebildet.

Die Form der Spanten ist ungefähr wie folgt:
(Beispielhaft, die Form kann auch deutlich V-förmiger sein):

Sperrholz ist für den Bau meiner Spanten nicht geeignet, daher werden sie aus 1 Zoll starkem Massivholz gefertigt. Würde man sie aus einem Brett sägen, dann würde die Maserung an den seitlichen Wänden nicht längs laufen. Das wäre eine Schwachstelle, da Holz quer zur Maserung deutlich weniger belastbar ist.

Also werden die Spanten aus mehreren Brettern zusammengesetzt (1 Brett unten und je 1 an beiden Seiten). Die Bretter werden mit Sperrholzplatten an beiden Seiten gelascht.

In den nächsten Tagen plane ich Holz zu kaufen und dann die Bretter für die Spanten zu zu sägen.


Sonntag, 5. Januar 2014

Jetzt geht's los ...

So, der Jahreswechsel ist geschafft und der Plan ein Boot zu bauen steht immer noch. Ein lokaler Holzlieferant für das Massivholz ist gefunden, ein Anhänger für den Transport ist für den 16.1 reserviert.

Also alles klar für den Start ...