Donnerstag, 31. Dezember 2015

Status zum Jahreswechsel

So, es ist an der Zeit zum Jahreswechsel mal ein wenig zu resümieren:

Momentan sind die Längsstringer, die die Kontur vorgeben weitestgehend befestigt oder bereit, befestigt zu werden.
Die Lücken für die Längsstringer, die den Boden versteifen sind grob ausgespart und der Heckspiegel ist bereit um endgültig befestigt zu werden.

Der Spant am Heckspiegel ist provisorisch mit dem Heckspiegel verschraubt und das Knie, das den Kiel mit dem Heckspiegel verbindet ist ebenfalls provisorisch angeschraubt. Leider mußte ich für die Verbindung zum Heckspiegel neue Bronzeschlagschrauben bestellen, da ich nur bei Glen-L in den USA ich hinreichend lange Schrauben gefunden habe.

 Die Deckssprungleisten sind teilweise eingepasst und man erkennt schon erste Konturen.



Als nächstes muss nun (wenn der Heckspiegel und Deckssprungleisten befestigt sind) die Aussenhaut plan geschliffen werden, damit das Sperrholz an allen Kanten bündig aufliegt und befestigt werden kann.
Mein ursprünglicher Zeitplan ist natürlich vollkommen unrealistisch, aber dennoch stimmt mich gerade der Fortschritt der letzten Wochen optimistisch.
Mal schauen, wie weit ich diesen Winter komme, bevor ich mich im Sommer wieder anderen Verpflichtungen widmen muss.


Was sich zeigt ist, dass der oft zitierte Satz "Beharrlichkeit ist die Wichtigste Fähigkeit um ein Boot zu bauen" tatsächlich sehr sehr wahr...

Euch allen wünsche ich einen guten Rutsch in 2016...


Sonntag, 20. Dezember 2015

Heckspiegel fürs Beizen vorbereiten

Am heutigen Sonntag musste ich mir mal wieder eine Beschäftigung suchen, die mit geringer Lautstärke zu erledigen ist. Da ich den Heckspiegel bald endgültig fixieren möchte und meine Werkstatt viel zu wenig Platz bietet, um dort im Anschluss ordentlich zu arbeiten habe ich mich an die Vorbereitung des Heckspiegels gemacht.

Das Sperrholz für den Heckspiegel ist ein Schäldeck. Im Gegensatz dazu sind die Seiten ein schöneres, aber auch deutlich teureres Messerdeck Furnier.
MesserdeckSchäldeck
Eigentlich war der Plan mittig im Heckspiegel ein schönes Zentrum der Maserung zu erhalten. Aber leider hat die Platte das nicht hergegeben. Dass hätte zu sehr viel Verschnitt geführt.

Da mir die Maserung des Spiegels nicht so gut gefällt, ist der neue  Plan, die Platte mit Stoppani Pasta Mogano Beize annähernd "tot" zu beizen. D.h. die Beize so stark und wenig verdünnt aufzutragen, dass die Maserung fast unsichtbar wird.

Um das Beizen vorzubereiten, habe ich die Platte gewässert und abgeschliffen. Durch das Befeuchten der Platte quellen die Holzfasern ein wenig auf. Das anschließende Schleifen glättet die Oberfläche wieder.

Würde man den Schritt des Wässerns weglassen, könnten die Fasern, die sich dann beim Auftragen der Beize aufstellen, entweder bei der weiteren Bearbeitung zu Unregelmäßigkeiten im Farbbild oder sogar zu fehlerhaften Stellen im Decklack führen, an denen dann im schlimmsten Fall sogar Wasser eindringt.

Letzteres sollte bei mir zwar kein Problem sein, da ich das Boot mit Fiberglassmatten beschichten will, aber der Aufwand ist gering und schaden kann es auch nicht ....

Der Heckspiegel vor der Behandlung
Also habe ich zunächst die Bleistiftmarkierungen entfernt, mit dem Schwamm großzügig Wasser aufgetragen und dann zum Schleifklotz mit 120er Schleifpapier gegriffen.

Gewässert und geschliffen
Nach dem Wässern erkennt man sehr schön die lebhafte und asymmetrische Maserung des Schäldecks. Ich hoffe, dass ich das mit der Beize ein wenig beruhigt bekomme. Den Rest muss dann wohl der Motor verdecken ...


Samstag, 19. Dezember 2015

Arbeiten an Decksprungleiten und Heck

Ich habe nun die Kimmstringer an allen Spanten befestigt. (Bis auf Spant 0, der direkt am Heckspiegel ist). Als nächstes stehen mehrere Schritte an:

Zum einen müssen die Decksprungleisten angebracht werden. Das sind die Längsstringer, die sich an der äußeren oberen Ecke des Bootes befinden, wo Spant und Deck zusammen treffen. Die Decksprungleisten der Malahini werden nach Plan aus 2 Leisten aufeinander laminiert die je ca 17 mm dick sind. Da die einzelnen Leisten nicht so stark sind, hätte ich sie wahrscheinlich ohne Dampf an die Bootsform anpassen können. Aber zum einen habe ich meine Dampfbox ja noch parat stehen und zum anderen waren die Erfahrungen mit den dampfgebogenen Leisten richtig gut.

Also habe ich nach der bewährten Faustformel 1 Stunde Dampf pro Zoll Leistendicke die einzelnen Leisten eine knappe 3/4 Stunde in den Dampf gehängt und anschliessend am Boot befestigt.


Nach einem Tag habe ich die Leiste abgenommen und sie haben erstaunlich gut die Form behalten. Das Prozedere hab ich mit allen 2 mal 2 Leisten gemacht, so dass ich jetzt 4 gebogene Leisten vorbereitet habe.

Zum anderen steht die Befestigung von Spant 0 und des Heckspiegels an. Dazu müssen die Kerben für die Längsstringer im Spant noch genau angepasst werden, da diese Anpassung sehr schwierig wir, wenn Heckspiegel und Spant fest verbunden sind.

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Schritt für Schritt Richtung Rumpf

Kürzlich hat Glen-L einen Bericht eines Kunden veröffentlicht, der 13 Jahre an seinem Boot gebaut hat. Das zeigt: Beharrlichkeit ist das wichtigste beim Bootsbau...

Nun, was mein Projekt angeht, entwickele ich mich in die gleiche Richtung: Derzeitige durchschnittliche Arbeitsgeschwindigkeit: 0,5 Stunden / Woche.

Aber es geht weiter voran ...

Ich befestige zur Zeit immer noch die Kimmstringer an den Spanten. Dabei habe ich noch einen kleinen Tipp für alle, die auch irgendwann zu diesem Punkt kommen:

Da meine Stringer etwas dicker sind als im Plan angegeben, haben meine Stringer den Hang zu tief zu sinken. Ich versuche mal, dass an einer Skizze zu verdeutlichen:

Spant und Kimmstringer im Querschnitt

Die Ecke oben links des Kimmstringers (blau) soll wie im Bild gezeigt oben bündig mit dem Spant sein (wie im Bild dargestellt). Außerdem soll die rechte Seite des Stringers möglichst bündig mit der Aussenseite des Spants sein. Wenn der Stringer nun dicker ist als er laut Plan sein soll, ist es notwendig die Kerbe im Spant zu vergrößern. Damit bewegt sich der Stringer tiefer in die Kerbe (Andeutung gelber Pfeil). Doch damit verschiebt sich auch die obere Ecke nach unten.

Bei mir war es teilweise notwendig großzügig angedicktes Epoxidharz oder auch kleine Mahagoniplättchen unter den Stringer zu kleben. Das ist zwar unproblematisch, aber auch eine Sache, die man sich sparen kann.

An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal darauf hinweisen, wie sehr es sich gelohnt hat, die Stringer vor dem Biegen mit Dampf zu behandeln. Gerade am vordersten Spant, wo die Krümmung der Stringer am stärksten ist, berichten viele Bootsbauer davon, dass der Kimmer bricht, wenn er zur Befestigung vorgebohrt wird. Das war bei mir nicht annähernd ein Problem.