Im vorderen Teil ist dies etwas schwieriger, weil der Winkel, in dem die Stringer abgeschliffen werden, dort an die sich ändernde Krümmung des Bugs angepasst werden muss.
Um den passenden Winkel besser zu treffen, hat sich der Schiffsarchitekt Sam S. Rabl eine Methode überlegt. Sie basiert auf der Tatsache, das man Sperrholz nur um eine Achse biegen kann. D.h. man kann Sperrholz um einen Zylinder oder Kegel "wickeln", aber man kann es nicht zur Kugel oder Schale biegen. Das heißt, etwas vereinfacht, wenn man Sperrholz biegt, gibt es eine gerade Kante, die auf dem Rand des Kegels, bzw. Zylinders liegt. Rabl gibt eine Anleitung, wie man diese Gerade findet. Dazu misst man von der Spitze am Bug bis zu dem Punkt wo das Boot keine Krümmung mehr beschreibt. Dies misst man sowohl über den Kiel, als auch über dir Stringer.
Bei meiner Malahini war der Punkt am Kiel ungefähr beim vordersten Spant. Bei den Kimmstringern war der Punkt ca. 20 cm hinter dem Spant. Die Strecke am Kiel betrug bei mir 118 cm und an den Stringern 135 cm. Diese Strecken unterteilt man in gleich viele Teilstücke (ich habe 10 gewählt) und wenn man die Punkte miteinander verbindet (also jeweils den ersten mit dem ersten, den zweiten mit dem zweiten, usw.) hat man die zehn geraden gefunden.
Jetzt kann man an den Stellen eine Kerbe so feilen, das ein Richtscheit flach aufliegt. Im Anschluss kann man die Kerben miteinander verbinden.
Das Verfahren hat in der Praxis zwar ein paar Ungenauigkeiten, aber insgesamt habe ich damit ganz gute Ergebnisse erzielt.
Äquidistante Punkte, die man am Kiel und Stringer miteinander verbindet bilden eine Gerade. |
Kontrolle, nachdem die Kerben miteinander verbunden wurden. |