Sonntag, 1. März 2015

Impressionen von der Boatfit in Bremen

Heute habe ich mich wie angekündigt auf der Boatfit in Bremen herumgetrieben. Und ich muss sagen, trotz der überschaubaren Größe, kann man als Selberbauer von dieser Messe viele tolle Tipps und Infos mitnehmen. Unter diesem Aspekt ist diese Messe sogar interessanter als die großen Messen wie die Boot in Düsseldorf.

Am Eingang erwartete mich eine lange Schlange am Eingang. Scheinbar wurden auch die Organisatoren vom Besucherandrang überrascht. Glücklicherweise hat man in den Hallen nicht mehr so viel vom Andrang bemerkt. Aber trotzdem, den ersten Vortrag auf meiner Liste zum Thema Bootsscheiben habe ich leider verpasst, da ich mich zu dem Zeitpunkt noch in der Warteschlange aufgehalten habe.

Der Anfang des Tages war überhaupt relativ schleppend für mich. Zunächst habe ich mir den Vortrag zur Holzbootpflege von Michael Oelkers angehört, der sich aber als eine Präsentation seines Buches heraus stellte. Herr Oelkers war zwar durchaus ganz unterhaltsam, aber praktische Informationen zum Thema Holzbootpflege konnte ich seinem Vortrag nicht wirklich entnehmen.

Aber dann konnte ich doch überraschend viele kleine Tipps und Kniffe mitnehmen. Insbesondere viele Dinge von denen ich im Nachhinein sage "Natürlich macht man das so", aber man muss halt erstmal darauf kommen.

Als erstes habe ich mich mit Herrn Von der Linden (http://www.vonderlinden.de/) über Epoxy und die Beschichtung des Bootes mit Fiberglas unterhalten. Am interessantesten an dem Gespräch und dem Vortrag von Herrn Von der Linden fand ich, dass das Fiberglass eine Stärke von ca. 200g/qm nicht überschreiten sollte, weil die Strukturen sonst leicht sichtbar bleiben. Außerdem hat er mir noch den Tipp gegeben, das Fiberglas Gewebe auf Rollen zu bestellen, da die Falten im Gewebe sich sonst wieder abzeichnen könnten.

In seinem Vortrag fand ich den Sinn übergroßer Bohrlöcher wie sie auch in der West System Broschüre für das Befestigen von Beschlägen empfohlen wird sehr gut erklärt. Neben der größeren Haltekraft verhindert dies das Eindringen von Kondenswasser in das Holz, welches sich am Metall der Schrauben bilden kann.

Ebenfalls gut, fand ich den Tipp auch die Schrauben in Epoxy zu tauchen um das Eindrehen von Luft zu verhindern.

Auch bei Toplicht (www.toplicht.de) habe ich kurz vorbeigeschaut. Dort habe ich ja die Bronzeschrauben gekauft. Da ich die langen Bolzen, die Kiel und Stamm verbinden nicht als Schloßschrauben bekommen konnte, musste ich auf Gewindestangen mit Muttern ausweichen.
Dabei habe ich mir lange Gedanken gemacht, wie ich es verhindern kann, dass die untere Mutter (im Kiel) sich löst. Bisher hatte ich geplant mit Loctite zu arbeiten, aber da ich nicht weiß, wie sich das unter Langzeitbelastungen verhält, hätte ich gerne eine weitere Sicherung. Der simple aber entscheidende Hinweis kam vom hilfsbereiten Toplicht Mitarbeiter. Einfach ein paar kräftige Körnerschläge zwischen Mutter und Gewindestange am Kopf der Stange und schon ist das Gewinde soweit verformt, dass ein Losdrehen nicht mehr möglich ist.

Der wertvollste Beitrag für mich war der von Theodor Meyer (jun.) (THM Schleiftechnik) zum Schleifen. Ein wirklich praxisorientierter guter Vortrag, mit gutem theoretischem Wissen hinterlegt.

Die wichtigsten Dinge, die ich mitgenommen habe:

  • Einsatz eines weichen Schleiftellers an Rundungen
  • Wässern und Schleifen vor dem Abziehen
  • Lackaufbau Hochglanzlacke (Schichten und Schleifkorngröße) Dazu evtl. ein eigener Blogpost, wenn ich so weit bin.
  • Hände weg vom Bandschleifer ;-)
Zum Schluß noch ein paar Fotos...

Immer wieder habe ich mir Gedanken zum Schäften der seitlichen Beplankung gemacht. Ehrlich gesagt, mich stört eine solche senkrechte Naht nicht im geringsten...

Nochmal details zu Lenkung von dieser Wellenbinder abgekupfert...

Ja,... ich weiß, bis dahin ist es noch weit... aber man wird ja mal träumen dürfen

Eigentlich hatte ich den Tacho (groß rechts) ausgeguckt, aber der tiefe Chromring nervt mich... Da muß ich nochmal forschen.
Sehr interessant fand ich auch diese Riva, die im wahrsten Sinne des Wortes vom LKW gefallen ist. Gar nicht aus Schadenfreude, aber so hat die Riva einmalige Einblicke in Bauweise und Verarbeitung geliefert. Und ich wahr echt erfreut einige Prinzipien wiederzuerkennen...

Ungewöhnliche Einblicke in eine Riva...


Instrumente und Schalter der Riva

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen