Dienstag, 17. März 2015

Mahagoni Holz biegen mit Dampf

Heute ging es im wahrsten Sinne des Wortes mit Volldampf weiter mit meinem Bootsbau. Heute habe ich mir vorgenommen, einmal zu Testen, ob ich die Kimmstringer biegen kann um dem Boot eine erste Kontur zu geben.

Glen-L empfiehlt zwar die Stringer mit Handtüchern zu umwickeln und mit heißem Wasser zu begießen, da ich aber Mahagoni nutze, und schon einmal versucht habe, etwas zu biegen, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass dies so nicht reicht.

Also habe ich mir eine Dampfbox gebaut, um das Holz zu dämpfen und anschließend zu biegen.

Um es mal mit der Lehrer Bömmel aus "Feuerzangenbowle" zu sagen:
"Also, wat is en Dampfmaschin? Da stelle mehr uns janz dumm. Und da sage mer so: En Dampfmaschin, dat is ene jroße schwarze Raum, der hat hinten un vorn e Loch. Dat eine Loch, dat is de Feuerung. Und dat andere Loch, dat krieje mer später."
So ähnlich ist auch meine "Steambox" gebaut:


Zunächst hab ich meine urspüngliche provisorische Arbeitsplatte in vier Teile gesägt und daraus einen Kasten geformt.


In den Kasten habe ich ein HT-Rohr gesteckt, diese wurde rundherum gut mit Isolierwolle gedämmt, damit der Dampf nicht zu schnell abkühlt.


Deckel drauf, verschrauben und ind das eine Loch eine Reduzierung mit Dichtung... Fertig! Nicht schön, aber zweckmäßig.

Die Box wird nun mit leichtem Gefälle in Richtung des offenen Endes aufgestellt. An jenem Ende wird auch eine Wanne als Tropfbehälter für das kondensierende Wasser untergestellt. Dann wird von dort die zu biegende Leiste in das Rohr geschoben. Damit die Leiste von allen Seiten vom Dampf umschlossen wird, habe ich ein paar kleine Klötze im Rohr untergelegt. Zum Schluß habe ich noch das offene Ende mit einer alten Decke einigermaßen verschlossen.

Das ganze ist zwar nicht schön geworden, aber dafür zweckmäßig. Als Dampfgenerator verwende ich den Wagner Dual Tank System Steamer (DTS) Dampf-Tapetenablöser, der normalerweise zum Ablösen von Tapeten gedacht ist. Konstruktionen mit Brenner und Wassertopf waren mir echt zu heikel. Daher habe ich lieber das Geld investiert, was ich auch nicht bereut habe.

Mit ca. 8 l Wasser konnte ich bequem die eine Stunde Dampf generieren, die allgemein für Holz mit 1" Stärke empfohlen wird.


Schon kurz nach dem einschalten beginnt der Dampfgenerator ein beruhigendes Blubbern von sich zu geben und schon nach einer Viertelstunde hat der Dampf das andere Ende des Rohres erreicht.


Die Stunde, die ich ab jetzt Zeit hatte, habe ich genutzt, um Handschuhe bereit zu legen (schließlich ist das Holz richtig heiß, wenn es rauss kommt) und auch Schraubzwingen und Spanngurte um das Holz dann in Form zu bringen.

Ich war schon etwas aufgeregt, da ich mehrfach gelesen habe, dass man nur eine Minute hat, um das Holz dann zu biegen, aber aufgrund der Vorbereitung war alles erstaunlich problemlos. Leiste rauß, am Heck beginnend mit Zwingen befestigt und mit dem Spanngurt am Bug festgezogen, fertig!

Endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis! Ich freue mich!

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